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Männergesundheit: Testosteronmangel als Risikofaktor
Erniedrigte Testosteronspiegel sind ein Marker für einen schlechten Gesundheitszustand. Ein Hormonmangel geht mit einer erhöhten kardiovaskulären Morbidität und Mortalität einher. Bei jungen hypogonadalen Patienten ist der Nutzen einer Testosterontherapie gut belegt. Bei älteren Männern ist dies noch nicht in allen Punkten klar. Sowohl eine Unter- als auch Übertherapie dürfte in dieser Gruppe ungünstig sein. Mehrheitlich sprachen sich die Referenten beim „Men’s Health Forum“ für eine individuelle Titration auf mittlere Werte des Normalbereichs (15-20 nmol/l) aus. Dies ist einfach und komfortabel mit einer Gelform (etwa Androtop®Gel) zu erreichen. Ein direkter Effekt von Testosteron auf die Insulinsensitivität ist bei hypogonadalen Diabetikern dokumentiert. Prof. Emmanuele Jannini aus L’Aquila progpagierte die Bestimmung von Testosteron in allen klinischen Situationen mit erhöhter Insulinresistenz (metabolisches Syndrom, Typ -2- Diabetes, Übergewicht und Adipositas) Er riet zur Titration auf mittlere Normwerte und empfahl dazu Testosteron in Gelform.

Ebenso wie Prof. Hugh Jones aus Sheffield wertete Jannini die Testosterongabe als antidiabetische Behandlung. Erste Effekte sind nach 12-16 Wochen objektivierbar, nach einem Jahr ist ein stabiler Maximaleffekt erreicht. Vier Interventionsstudien belegen die deutlich verbesserte Blutzuckerkontrolle (HOMA-Index, HbA1c) sowie eine Normalisierung des Lipidstoffwechsels.

Bei metabolischen Syndrom verstärkt sich der Testosteronmangel mit steigender Zahl der Einzelkomponenten. Die konsekutive zentrale Adipositas verschlechtere das Androgendefizit weiter, erläutere Prof Michael Zitzmann, Münster. „ Der Patient ist in einem Teufelskreis gefangen, weil bei niedrigem Testosteron zudem der Antrieb fehlt, Maßnahmen zur Gewichtsreduktion zu ergreifen“ Eine Testosterontherapie wirkt aktivierend und fördert den viszeralen Fettabbau. mesenchymale Stammzellen differenzieren unter Androgenen zu Muskel- anstatt zu Fettzellen, was auch für das penile Gewebe gilt, wie Prof. Aksam Yassin, Hamburg, ausführte.

Etwa die Hälfte der hypogonadalen Patienten mit Erektionsproblemen reagiert auf Testosteronsubstitution innerhalb von drei bis sechs Monaten. Oft wirken dann auch PDE-5-Hemmer nach initialem Therapieversagen. Bei milden Symptomen rät Dr. Giovanni Corona, Bologna, den Betroffenen zuerst zur Gewichtsabnahme.

Auszug aus Symposium „Men’s Health Forum on Testosteron Replacement Therapy: Prevention or Cure ?“, Berlin, 29.-30. November 2013, Veranstalter: Dr. Kade/Besins, Berlin


Wiederkehrende Harnwegsinfekte Prophylaxen im Vergleich
In einer Modellstudie haben Infektiologen aus den USA fünf Verfahren untersucht, die ständig wiederkehrende Harnwegsinfekte (drei oder mehr Episoden pro Jahr) von Frauen vorbeugen sollen: tägliche prophylaktische Einnahme von Nitrofurantoin, tägliche Östrogenprophylaxe, tägliche Einnahme von Cranberrypräparaten, Akupunktur und symptomgesteuerte antibiotische Selbstmedikation der Patientinnen nach Bedarf. 20 einschlägige Studien gelangten in der Metaanalyse zur Auswertung. Ausgehend von drei Episoden pro Jahr, senkte die Nitrofurantoin-Gabe die Zahl der rezidivierenden Harnwegsinfekte auf durchschnittlich 0.4 pro Jahr, war aber auch am kostenintensivsten (821 Dollar pro Jahr). Die Östrogenprophylaxe erreicht eine Verminderung auf 1.1, ebenso die Einnahme von Cranberrypräparaten. Akupunktur drückt die Episodenanzahl auf 0,7 – die eigentliche Überraschung der Studie. Ein Publikationsbias sei nicht auszuschliessen, meinten die Autoren der Studie, da es weniger Studien zu diesem als zu anderen Verfahren gegeben habe. Keine Reduktion der Häufigkeit von Harnwegsinfekten ergab die bedarfsgesteuerte Selbsttherapie der Patientinnen. Alternative Prophylaxen wie Gabe von Milchsäurebakterien oder Impfungen mit inaktivierten Enterobakterien wurden nicht untersucht.

Quelle: Eells SJ et al. Clin Infekt Dis 2014;58:147-160


Schutz vor rezidivierenden Harnwegsinfektionen – Immunisierung

Eine Breitbandimmunisierung gegen die häufigsten urologischen Erreger eignet sich zur Therapie und Prophylaxe rezidivierender bakterieller Harnwegsinfekte.

Bakterielle Harnwegsinfekte (HWI) zählen zu den häufigsten urologischen Erkrankungen, bei älteren Frauen jenseits der Menopause ist das Auftreten besonders hoch. Auch bei Männern mit zunehmenden Prostatabeschwerden können Harnwegsinfekte zum Problem werden. Ca. 30 % der Patienten leiden an rezidivierenden Harnwegsinfekten, definiert als 3 oder mehr HWI pro Jahr. Schmerzhafte Miktionsbeschwerden und ständiger Harndrang stehen im Vordergrund der klinischen Symptomatik, die die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigt. Darüber hinaus kann ein Harnwegsinfekt eine bestehende Harninkontinenz verstärken.

Akute Harnwegsinfekte lassen sich meist schnell und erfolgreich antibiotisch behandeln. Doch rezidivierende Harnwegsinfektionen und Ihre Folgen bleiben oft ein ernsthaftes und therapeutisch schwieriges Problem. Dahinter steckt häufig eine lokale Abwehrschwäche. Die Prophylaxe mit StroVac® ist eine Option für Patienten, bei denen eine Stärkung der Immunkompetenz sinnvoll erscheint. Der Impfstoff erhält inaktivierte Keime von 10 spezifizierten uropathogenen Erregerstämmen, die in 80 % der Fälle als Auslöser von HWI identifiziert werden: Morganella morganii, Proteus mirabilis, Klebsiella pneumoniae, Enterococcus fäcalis und sechs Stämme von E. coli.

Neben dem breiten Erregerspektrum ist die kurze Anwendungsdauer und die gute Compliance ein Vorteil dieser Impfung. Insgesamt dreimal erhält der Patient in je ein- bis zweiwöchentlichen Abstand eine intramuskuläre Injektion. Nach etwa einem Jahr ist eine Booster-Injektion erforderlich. Die Wirkung zeigt sich in einer Senkung der Rezidivhäufigkeit, wobei die meisten Patienten für zwölf Monate in etwa 90 % vollkommen frei von bakteriellen Harnwegsinfekten sind.

Quelle: Informationen von Strathmann GmbH Info: www.Strathmann.de


Blasenkrebs-Schnelltest liefert zuverlässige Ergebnisse

Der Alere NMP22® BladderCheck®, der einzige von der FDA für Diagnose und Früherkennung des Blasenkarzinoms zugelassene Schnelltest, ist gegenüber der Störgröße Hämaturie weniger unempfindlicher als seine Nachahmer Tests. Dies zeigen aktuelle Ergebnisse einer Studie von Arnulf Stenzel, Prof. Christian Schwentner und Mitarbeiter.

In einer Tübinger Studie wurden 54 Patienten mit Blasenkarzinom oder mit Verdacht auf Blasenkarzinom mithilfe der Alere NMP22® BladderCheck® sowie drei weiteren Schnelltest untersucht. 26 Patienten dieser Kohorte waren nicht an Blasenkrebs erkrankt, neun zeigten Hämaturien in unterschiedlichen Graden. Falsch positive Ergebnisse lagen bei allen neun Patienten mit Hämaturie vor: Null (0%) bei Alere NMP22® BladderCheck®, sechs (66.7%) bei BionexiaBTA. Bei zwei von 26 Patienten ohne Blasenkrebs, bei denen eine schwere Mikro- oder Makrohämaturie vorlag, wurden falsch positive Ergebnisse ermittelt: Null (0%) bei Alere NMP22® BladderCheck® sowie jeweils zwei (100 %) bei BTAstat, BCM und BionexiaBTA. Zudem gab es einen Patient ohne Blasenkrebs mit vorliegender Makrohämaturie, bei dem nur Alere NMP22® BladderCheck® ein negatives Ergebnis zeigte und BTAstat, BCM und BioNexiaBTA ein falsch positives Ergebnis lieferten. Im zweiten Studienteil konnten diese Ergebnisse im Laborversuch bestätigt werden. Hier war der Alere NMP22® BladderCheck® das stabilste Testsystem, während BTAstat, BCM und BionexiaBTA selbst bei geringen Blutbeimengungen falsch positive Ergebnisse anzeigten. Bei falsch positiven Ergebnissen kann nur eine Zystoskopie den Tumorverdacht abklären. Unnötige invasive Eingriffe und somit eine unnötige psychische und physische Belastung des Patienten sind die Folge, Auch bei vorliegender Makrohämaturie liefert der Alere NMP22® BladderCheck® konstant richtig negative Ergebnisse.

Nur der Alere NMP22® BladderCheck® ist ein qualitativer Schnelltest, der im Rahmen des Patientenbesuchs in der Facharztpraxis durchgeführt werden kann. Es werden 4 Tropfen Patientenurin benötigt, und ein Testergebnis liegt bereits nach 30 Minuten vor. Der immunologische Test ergänzt die Zystoskopie, und beide gemeinsam erhöhen die diagnostische Sicherheit für Arzt und Patient.

Nach Informationen von Alere, Köln


Wissenswertes zum Blasenkrebsscreening – der NMP-22 Test

Was wird mit dem NMP 22 Test beabsichtigt?

Mit der Durchführung des NMP-22 Tests möchte man frühzeitig Patienten mit möglichem Blasenkrebs herausselektionieren um dann durch eine weitere gezielte Diagnostik durch Blasenspiegelung die Diagnose eines Blasenkarzinoms in einem frühen, noch heilbaren Stadium zu ermöglichen.

Was ist NMP 22?

NMP-22 ist ein Eiweißmolekül, das von Krebszellen im Rahmen des programmierten Zelltodes produziert wird und eventuell beim Vorliegen von Blasenkrebserkrankungen, auch Harnleiter- und Nierenbeckenkrebs mit dem Urin ausgeschieden wird. Das betreffende Eiweißmolekül kann mit dem NMP-22 BladderCheck-Test nachgewiesen werden.

Was ist der NMP-22 BladderCheck Test?

Der NMP 22 Test ist eine einfacher Urintest, bei dem 3 Tropfen Urin benötigt werden. Er ist ein Test zur Früherkennung eines Blasentumors. Er eignet sich besonders zum Screening von Risikopatienten sowie ergänzend zur Kontrolle von Krebspatienten in der Praxis. Der NMP 22 Test kann auch Tumore in den oberen Harnwegen (Nierenhohlsysteme) und Harnleiter entdecken. Der Test ergänzt die Blasenspiegelung, die Blasenspiegelung wird durch diesen Test nicht ersetzt. Er ist nach 30 Minuten ablesbar.

Was ist Blasenkrebs?

Blasenkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Blasenschleimhaut. Blasenkrebs ist nach dem Prostatakrebs die zweithäufigste urologische Tumorerkrankung. Männer sind dreimal so häufig betroffen wie Frauen. In den letzten 20 Jahren wurde eine stetige Zunahme der Blasentumorfälle beobachtet, die unter anderem auch durch das vermehrte Rauchen verursacht werden.

Risikofaktoren für Blasenkrebs?

Die im folgenden aufgelisteten Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Blasenkrebs:
Raucher, Arbeitnehmer in chemischen Betrieben (z.B. Farbstoff-, Lack- und Lederindustrie), Tankwarte, Fernfahrer, Friseurinnen, Patienten, die chronisch Schmerzmittel einnehmen, Patienten mit chronischen Blasenentzündungen und Harnabflussstörungen, Patienten mit einer vorausgegangenen Blasenkrebserkrankung.

Was ist zu tun, wenn der NMP 22 Test positiv ist?

Wenn der NMP-22 Test positiv ist, muss eine erweiterte urologische Abklärung durch Röntgen und Blasenspiegelung erfolgen um die Diagnose zu sichern.

Wer sollte den NMP 22 Test durchführen lassen?

Patienten bei denen oben genanntes Risikoprofil besteht, generell bei Patienten ab dem 45. Lebensjahr.

Wer bezahlt den NMP-22 Test?

In den USA ist der NMP 22 Test von der FDA (U. S. Fud and Drug Administration – vergleichbar mit dem deutschen Bundesgesundheitsamt) zugelassen zur Therapieüberwachung und für das Screening von Karzinomen ausgehend von der Harntraktschleimhaut. In Deutschland ist der NMP-22 Test leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Daher sind die Kosten für den Test vom Patienten privat zu tragen.

Noch Fragen?

Bitte scheuen sie sich nicht mit uns eventuelle zusätzliche Fragen zu besprechen. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung..


Erektile Dysfunktion und koronare Herzkrankheit

Haben jüngere Männer ein erhöhtes Risiko?

In den letzten Jahren wurde der Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion (ED) und koronarer Herzkrankheit (KHK) wiederholt nachgewiesen. Da das Alter bei beiden Krankheiten als gewichtiger Risikofaktor erkannt worden ist, wurde aktuell untersucht, ob bzw. inwieweit das Alter die Verbindung zwischen ED und KHK beeinflusst.

Die Fallkontrollstudie wurde mit 242 Patienten durchgeführt, bei denen eine Herzkatheteruntersuchung anstand. Dabei wurde bei 114 Männern eine signifikante koronare Herzkrankheit diagnostiziert, während in 128 Fällen (Kontrollen) keine signifikante KHK festgestellt wurde. Männer mit Erektiler Dysfunktion erreichten maximal 25 Punkte auf einem speziellen Symptomscorebogen (IIEF = International Index of Erectile Funktion).

Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 58.3 ± 8.9 Jahre. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen koronarer Herzkrankheit und Erektiler Dysfunktion ergab sich nur bei Männern unter 60 Jahren. In diesem Teilnehmerkreis bestand eine Erektile Dysfunktion in 68.6% der Fälle in Verbindung mit einer KHK gegenüber 46.7% bei Männern ohne Verbindung mit einer KHK.

Die Verbindung von erektiler Dysfunktion und koronarer Herzkrankheit erwies sich als unabhängig von kardiovaskulären Risikofaktoren, Testosteron und C-reaktivem Protein. Koronarangiographisch wurde bei jüngeren Patienten mit erektiler Dysfunktion eine ausgeprägtere koronare Herzkrankheit beobachtet als bei älteren Männern mit Erektiler Dysfunktion.

Schlussfolgerung:
Das Risiko, an einer chronischen koronaren Herzkrankheit zu leiden, war für unter 60 jährige Männer mit erektiler Dysfunktion höher und es zeigte sich in diesem Studienkollektiv bei Ihnen koronarangiographisch ein schweres Krankheitsbild als bei älteren Männern mit erektiler Dysfunktion. Die Ergebnisse bestätigen die Auffassung, erektile Dysfunktion als frühzeitige Manifestation einer allgemeinen Gefäßkrankheit zu betrachten.
Insbesondere bei unter 60jährigen Männern mit neu diagnostizierter erektiler Dysfunktion sollte sich ein Screening auf Koronare Herzkrankheit anschliesen bzw. eine Vorstellung beim Herzspezialisten (Kardiologen) veranlasst werden.

Quelle: Riedner CE, Rhoden EL, Fuchs SC, et al 2011: Erectile dysfunction and coronary artery disease: an association of higher risk in young men. J Sex Med. 8: 1445-1453


Leistungsknick oder Erektionsstörungen? Testosteron bestimmen!

Wer im besten Alter über Leistungsschwäche, vermehrtes Schwitzen, Libidoverlust, Erektionsstörungen, Schlafstörungen und Depressionen klagt, könnte einen Mangel an Androgenen (männliche Geschlechtshormone) haben. Lässt sich der Verdacht laborchemisch bestätigen, ist eine Ersatzbehandlung mit Testosteron notwendig. Derzeit beträgt die Häufigkeit eines Testosteronmangels bei 50 – 80-jährigen Männern etwa 12-28 %. Ein Problem, dessen Verstärkung mit der aktuellen Altersentwicklung immer mehr an Bedeutung zunehmen wird. Betroffen sind v.a. Männer mit bauchbetontem Übergewicht. Um einen Hypogonadismus (Unterfunktion des Hodens) zu diagnostizieren, bietet sich eine Bestimmung von Gesamttestosteron und seines Transportproteins (SHBG) an. Aufgrund der tageszeitlichen Schwankungen des Testosteronspiegels sollte die Blutentnahme zwischen 7 und 11 Uhr erfolgen. Liegt das Gesamttestosteron über 12 nmol/l bzw. das freie Testosteron über 250 pmol/l, ist eine Testosteronbehandlung nicht angezeigt. Bei Werten unter 8 nmol/l (Gesamttestosteron) bzw. unter 180 pmol/l (freies Testosteron) ist die Gabe von Testosteron hingegen angezeigt. Dies kann als Gel, Pflaster oder Spritze erfolgen.

Zu niedrige Testosteronspiegel äußern sich in unterschiedlichen Symptomen, die keineswegs nur den sexuellen Bereich betreffen können. Betroffene beklagen neben Libidoverlust (Abnahme des sexuellen Verlangens) auch Stimmungsschwankungen und Leistungseinbußen. V.a. bei Männern mit bauchbetonten Übergewicht kommen zahlreiche kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und vermehrte Insulinresistenz vor. Auf der anderen Seite konnten Studien sehr schön zeigen, dass gesunde Männer mit niedrigeren Testosteronspiegeln öfters ein metabolisches Syndrom oder Diabetes mellitus entwickeln und niedrigere Testosteronspiegel die Arteriosklerose und das damit verbundene Risiko z.B. für einen Herzinfarkt erhöhen kann. In zahlreichen Studien, besserte die Hormonsituation mit einem testosteronhaltigen Gel bereits bei Testosteronwerten im unteren Normbereich nicht nur die Symptome des Hypogonadismus, sondern beeinflusste auch die Körperzusammensetzung positiv. Ebenso deuten aktuelle Untersuchungen darauf hin, dass neben einer Steigerung der Denkleistung auch das Ansprechverhalten von erektionsfördernden Medikamenten wie Viagra, Levitra, Cialis die verbessert wird.

Liegt das Gesamttestosteron im Graubereich zwischen 8 und 12 nmol/l, kann bei entsprechenden Beschwerden nach Ausschluss anderer Ursachen ebenfalls ein Therapieversuch in Erwägung gezogen werden. Empfohlen wird hier eine Wiederholung der Testosteronbestimmung sowie eine Bestimmung von weiteren Hormonen wie LH, FSH, SHBG, TSH und Prolaktin.

Bei V.a. Prostatakrebs oder männlichen Brustkrebs sollte eine Testosteronbehandlung nicht durchgeführt werden. Vor Beginn der Hormonersatztherapie müssen daher eine PSA-Bestimmung, und eine Untersuchung der Prostata mit dem Finger bzw. bei Auffälligkeiten ggf. ein Ultraschall der Prostata erfolgen. Die Untersuchungen sollten dann während der Behandlung regelmäßig wiederholt werden sollten. Im ersten Behandlungsjahr sind die Kontrollen alle drei Monate festzulegen, danach genügen jährliche Kontrollen beim Urologen bzw. Andrologen aus. Die bisherigen Veröffentlichungen lassen die Aussage zu, dass eine Testosterongabe nicht mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs einhergeht.


Einen vorzeitigen Samenerguss verhindern

Mit den kurz wirksamen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Dapoxetin (Priligy) steht seit Juni 2009 das erste offiziell zugelassene Medikament für die bedarfsorientierte Therapie der Ejakulatio praecox zur Verfügung. Das Pharmako-genetische Profil ist für die Bedarfstherapie ideal: maximale Dapoxetin-Plasma-Spiegel werden bereits nach 1 – 3 Stunden erreicht. Nach 24 Stunden sind nur noch weniger als 5 % der maximalen Plasmakonzentrationen vorhanden. Die Wirksamkeit von Dapoxetin ist in verschiedenen Phase-3-Studien bei über 6000 Männern belegt. Prof. Dr. med. Hartmut Porst, Hamburg, stellte eine 24-wöchige Studie mit 1262 Teilnehmern vor, darunter auch Männer aus Europa. Sie nahmen 1 bis 2 Stunden vor dem Koitus Dapoxetin 30 mg, Dapoxetin 60 mg oder Placebo ein. Die Dauer des Geschlechtsverkehrs erhöhte sich während der Beobachtungszeit unter der 30 mg Dosierung von 0,9 Minuten auf 3,1 Minuten unter bei der 60 mg Dosierung auf 3,5 Minuten (Placebo 0,8 auf 1,9 Minuten). Außerdem verbesserten sich die Steuerungsfähigkeit und die Zufriedenheit der Männer. Auch die Partnerschaft profitierte.

Fazit:

Dapoxetin verbessert die Zeit bis zur Ejakulation, die Kontrolle der Ejakulation und den Leidensdruck des Mannes und seiner Partnerin, und damit die 3-Kern-Variablen der Ejakulatio praecox. Sexualstörungen wie z.B. eine Libidoabnahme traten nicht auf. Die am häufigsten unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen waren: Übelkeit, Schwindel, Durchfall und Kopfschmerzen.